Torsten Böttcher und das Didgeridoo

Über 60 Gäste besuchten am 13.April 2008 die Matinée der Kultur-Klekse. Torsten Böttcher war zu Gast und erzählte von der Herkunft des Didgeridoo, über Funktion und Bedeutung des Instruments in der Kultur der Australischen Ureinwohner und die vielen Möglichkeiten, es auch in zeitgenössischer Musik einzusetzen. Virtuos spielte Torsten Böttcher immer wieder Beispiele für seine Erläuterungen mit dem Didgeridoo, welches eigentlich von den Aboriginals Yidaki genannt wird. Oft werden Tierstimmen mit den Didgeridoo nachgemacht und ganze Geschichten erzählt wie die des Emus und des Hundes, die sich ein Wettrennen wie bei uns Hase und Igel lieferten.  

 

Fast 90 Minuten lauschten die Zuhörer gespannt den vielen Informationen über die Facetten dieses eigentlich spirituellen Werkzeugs. Lothar Binder und Martin Wieland, beide Mitarbeiter im Hegau-Jugendwerk und herausragende Musiker, fragten immer wieder auch nach und versuchten zum Schluss gemeinsam mit Torsten Böttcher eine spontane Improvisation mit akustischer Gitarre (Lothar Binder) und einer Cajon (Martin Wieland). Diese Session ging in Richtung Jazz und begeisterte letztlich alle Gäste der Matinée. Es wurden die vielfältigen Möglichkeiten deutlich, die im Didgeridoo stecken.

Lothar Binder und Torsten Böttcher während der Improvisation

Seit 1995 spielt Torsten Böttcher Didgeridoo.  Zunächst brachte er sich Spiel und Zirkularatmung selbst bei, nahm dann auch noch Unterricht bei Gary Thomas, Kailash und Gumaroy, von denen er auch viel über die Mystik des Didgeridoos und seine therapeutischen Einsatzmöglichkeiten lernen konnte. Im Laufe der Zeit traf er mit einigen der berühmtesten Didge-Spielern der Welt wie Alan Dargin, Mark Atkins oder Stephen Kent zusammen, wodurch sich sein Didgeridoo-Spiel weiter perfektionierte. Seit 1997 gibt Torsten Böttcher Unterricht, zeitweise auch in Verbindung mit Musikschulen wie Musambara in Konstanz oder Megasound in Frauenfeld. Neuerdings unterrichtet er wieder privat, um besser auf individuelle Wünsche eingehen zu können. 

Das Didgeridoo, ursprünglich ein von Termiten ausgehöhlter Eukalyptusstamm, ist das älteste Blasinstrument der Erde. Traditionell von den Aborigines, den australischen Ureinwohnern, aus  spirituellen Gründen bei Ritualen und Tänzen gespielt, bietet es eine scheinbar unbegrenzte Fülle von Einsatzmöglichkeiten. Neben seiner Verwendung als Solo-  oder Begleitinstrument in sämtlichen Musikrichtungen, lässt es sich auf vielerlei Art zur Heilung, körperlichem Wohlbefinden und geistigem Wachstum einsetzen. Der Schlüssel zum Spiel ist die Zirkularatmung, die es dem Spieler ermöglicht den Ton während des Einatmens durch die Nase konstant zu halten. Diese Atemtechnik ähnelt Yoga Atemübungen und führt zu ähnlichen Effekten wie zum Beispiel Vitalisierung des Körpers, geistiger Klarheit oder Ausgleich der Gehirnhälften. Die starken Vibrationen können energetische Blockaden auflösen oder gezielt auf Körperstellen gerichtet werden, um den Heilungsprozess z.B. bei Knochenbrüchen oder Verspannungen zu fördern.
Die sphärischen Obertöne und der erdige Klang laden ein zur Meditation und können in der Tiefenentspannung das Unterbewusstsein öffnen. Durch den Einsatz des Didgeridoos können bewährte Meditationsmethoden wie z.B. Chakrameditation oder Kundalini noch verstärkt werden.
Da das Didgeridoo in der westlichen Zivilisation noch so gut wie unerforscht ist, bietet es ein breites Forschungs- und Experimentierfeld und lädt jeden Spieler und Zuhörer auf eine persönliche Reise in die Traumzeit ein.

Näheres zu Torsten Böttcher finden Sie unter www.didgemann.de

1999 erschien in der 10. Ausgabe der PATZ, das ist die Patientenzeitung des Hegau-Jugendwerks,  ein Bericht eines Patienten über sein Instrument, das Didgeridoo. Da dieser Text sehr informativ und lesenswert ist, kann er h i e r nochmals angeschaut werden.

 

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